Dienstag, 28. Januar 2014

Dog-Theory Pt. 2

Schon wieder kein Eintrag über Tibet?? Ja kommt noch, ich werde wärend Chinese New Year noch genug Zeit haben.
Dier Post is unangenehm. Ich muss meine Theory"Chinesen essen Hunde ist ein Vorurteil" korrigieren. Wieso? Deswegen:
Ich bin zurzeit im Auftrag meiner Firma unterwegs. Mit dabei ein paar chinesische Arbeitskollegen. Wir sind irgendwo hinter Qindao, sehr sehr viel weiter nördlich wie Hangzhou. Wenn ich meine irgendwo hinter Qindao, dann aber weit irgendwo dahinter. Mal wieder so weit mitten im Nirgendwo, dass man keine englischen Wörter findet und auch die Speißekarten nicht ansatzweise übersetzt sind oder selbst die Mitarbeiter im Hotel kein Englisch können. Wozu auch. Hier kommt ja nie ein Ausländer hin.
Wir haben also Mittagspause und da Chinese New Year vor der Tür steht, suchen wir vergeblich nach einem offenen Restaurant. Nach langer Suche haben wir eine Bruchbude gefunden. Wirklich was gegessen habe ich nicht. Ich hab kein Problem mit typischen chinesischem Essen, aber das war Körperverletzung! Kurz nach dem Essen wollten die Kollegen noch in einen Laden um ihren Familien etwas zu CNY (Chinese New Year) mit zu bringen. Aber nicht irgend ein Laden, nein, ein besonderer Laden mit Auszeichnung. Mir wär das nicht aufgefallen, dass der ausgezeichnet ist... Höchstens zum Abriss ausgezeichnet.
Wie auch immer. Wir betreten den Laden und es handelt sich um einen "Lebensmittel-Laden". Eher ne Metzgerei. Und was sehe ich:





Jammi! Zum Glück hab ich nix zu Mittag gegesssen, sonst hätte das gleich neben den toten Hunden Platz genommen. Den Geruch kann ich garnicht beschreiben! Es war nicht wirklich kühl in dem Laden, was mich wundert, da es draußen weniger wie 0°C hatte. Vielleicht daher der Gestank.
Meinen Kollegen ist mein angeschlagener Blick natürlich aufgefallen. Mit breiten grinsen zeigen sie auf das arme tote Wesen und meinen: "Dog". Na danke, wär mir nicht aufgefallen! Dann die nächste Frage wieder mit breitem Grinsen: "Do you want to try it?". Normal würde ich jetzt ne lässige Antwort geben wie: "later maybe... I'm not that hungry right now" doch alles was rauskam war: "NOOOO".
Jetzt bin ich aber auch neugierig und hacke nach, was denn mit meiner Hundetheorie nicht stimmt.
Es wird mir erklärt, dass es in den modernen Städten nicht mehr so einfach Hund zu kaufen gibt. Das ist eher etwas altmodisches und ländliches. Die meisten modernen und jungen Chinesen essen sowieso keinen Hund, weshalb das in der Stadt auch kaum mehr Hund zu essen gibt. Ok... Ganz neue Perspektive...
Da ungefähr 5 kleine Chinesen um mich rumstehen fragen ich jeden, ob er Hund mag. Nur einer antwortet mit "sometimes". Hmm... wieso mögen die keinen Hund. Sonst wird ja auch alles bedingungslos klein gehackt und zusammengeworfen. Beim Hühnchen wird dann oft die Brust und die Flügel weggetan, da das zarte Fleisch ja nicht so gut ist. Aber was ist so falsch an Hund? Die Kollegen antworten mir "it smells horrible". Ach? Das ist also der Geruch hier in dem Laden. Ok, wärend dem Mittagessen würde ich das auch nicht riechen wollen.
Aber ein bisschen wundert es mich schon, sonst sind die Chinesen immer so geruchs-unemfindlich...

Wirklich zerstört ist mein Bild der Chinesen nun nicht. Mich kann hier eigentlich auch nicht mehr wirklich viel überraschen oder schockieren. Ich seh hier viele Sachen und denke mir nur "naja..." wo ich in Deutschland noch mit weit offenen Mund da stehen würde.
Anderes Land, andere Sitten... Mein Kollege kann garnicht verstehen, wie wir das zarte Fleisch beim Hünchen bevorzugen...
 


Sonntag, 26. Januar 2014

China-Kirche


Eigentlich wollte ich einen Eintrag über meine Tibet-reise schreiben, aber dieser Eintrag ist immer noch in Bearbeitung (wird sehr lange und groß). Also schreibe ich etwas über meine kürzlichen Erfahrungen bezüglich Religion in China. Genauer gesagt über den Katholizismus in Hangzhou.
Ich bin normal nicht so der religiöse Typ, aber ein Religionsgegner bin ich schon gleich garnicht.

Es war ein ganz normaler Samstag Abend. Eigentlich... Jedoch habe ich mit meinem Kumpel ausgemacht, dass wir in die Kirche gehen.... in China... in Hangzhou... eine katholische Kirche... mit englischer Messe...
Passt für mich im ersten Moment nicht so wirklich zusammen. Mein Kumpel hat aber echt Ahnung was das anbelangt, also bin ich schon sehr neugierig. Wir treffen uns um 18:30. Da beginnt der Gottesdienst. Die Adresse bekomme ich auch. Die Kirche ist mitten in der Stadt, recht nahe am Westlake.
Dank eines unglücklichen Zwischenfalls (ich hab mich ausgesperrt!!) komme ich etwas verspätet an der Kirche an. Ich kann meinen Augen nicht trauen: Ist das wirklich eine katholische Kirche? Wirkt ziemlich modern...


Recht unsicher trete ich in die gut beleuchtete Kirche und finde recht schnell meinen blonden Kumpel. Ist auch nicht schwer weil ein großer, blondhaariger Kerl in China einfach raussticht. Mir fällt auf: wirklich alles ist neu. Diese Kirche kann garnicht alt sein. Ich bin mir auch nicht sicher ob sie überhaupt katholisch ist. Schöne chinesische Zeichen verzieren die Betonpfeiler. An der Wand sehe ich den Kreuzweg. Mit chinesischen Subtitles versteht sich... Vorne ist ganz klar der Altar. Der ist jedoch so eine Mischung zwischen katholisch und evangelisch. Also keine übermäßigen Verschnörkelungen oder Gold und zahlreiche Engel. Schlicht und einfach Jesus am Kreuz. Gefällt mir. Es wurde sich auf das Wesentliche konzentriert.
Da ich schon etwas spät bin hat die Messe bereits angefangen. Wie schon gesagt: alles auf englisch, glücklicherweise nicht auf Chinesisch. Der Pfarrer ist jedoch Chinese. Das macht es jedoch nicht leichter, da sein Englisch etwas gebrochen ist und ich ihn leider kaum verstanden habe. Wirklich gestört hat mich das nicht, da auf dem Gesangszettel alles ausgeschrieben war.
Beeindruckt hat mich auch der Chor: viele junge Chinesen singen klangvoll die englischen Kirchenlieder. Und das wirklich gut! Nicht nur gesangstechnisch, sondern auch von der Aussprache. Ein weiteres Highlight war eine junge Chinesin. Diese hatte ein Gesangssolo. Und was für eines! Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie so ein schönes und perfekt gesungenes Lied in der Kirche gehört. Gänsehaut-Feeling pur! Und das in der Kirche!
Ihr Gesang gab der Messe einen weitere Flair. Der übliche Kirchengesangston ist eher altmodisch... Traurig... Doch ihre Stimme...! Ihr Gesang.... Da kam was rüber! Und zwar Liebe und Wärme. Das habe ich noch gar nie in einer Kirche erlebt!

 
Was mich jedoch am meisten fasziniert hat und mir wirklich unglaublich gut gefallen hat, war die Farbe. Nicht die Farbe der Kirche... Nein, die Farbe der Leute. Seien es nun Chinesen, Afrikaner, Europäer oder sonstige weiße Langnasen oder selbst Inder. Alles war vertreten. Alle Leute haben dem gleichen Gottesdienst beigewohnt. Und der war eben nicht nur für Ausländer. Es waren auch sehr viele Chinesen vertreten. Warum auch immer die in einen englischen Gottesdienst gehen... Vielleicht weil es einfach anders ist. Irgendwie erfrischend. Nicht wie die Kirche in Deutschland. Hier in China verbindet die Kirche Leute von allen Teilen der Welt. Religion vereint... Das war eine komplett neue Erfahrung für mich. Vielleicht auch etwas was unserer Kirche fehlt: Farbe. Farbe der Leute. Zugegeben würde sich in Bayern jeder umdrehen und lästern, wenn eine Familie Schwarzer in die Kirche kommt...
Mir hat die Kirche und der Gottesdienst wirklich sehr gut gefallen und wahrscheinlich wird es mich hier noch die ein oder anderen Male hinziehen....

Donnerstag, 16. Januar 2014

Hygiene


Das hier wird kein schöner Eintrag. Es gibt auch keine Story dazu. Das folgende sind Erfahrungsberichte. Eigentlich wollte ich mir das Thema Hygiene bis zum Schluss aufheben, aber ich wurde doch schon n paar mal gefragt. Also hier habt ihr es:
Wie erwartet ist China nicht so sauber und hygienisch.... Ich brings jetzt etwas schneller auf den Punkt und fang mal mit der Verschmutzung an: überall liegt Müll! Wirklich überall! Und das stört auch nicht weiter. Scheinbar... Das große Problem ist nämlich: wohin mit dem vielen Müll? Allein in Hangzhou leben über 7 mio. Menschen die alle kein Bewusstsein für die Umwelt haben. Woher denn auch? Sie kennen es ja nicht anders wie es hier in ihrer Heimat ist.
Ich versuch mich ja an zu passen. Ich versuch mich ja wirklich so zu verhalten wie die Chinesen. Man passt dann auch besser ins System. Es lebt sich einfacher dadurch. So wie mit dem Straßenverkehr: hat man sich mal daran gewöhnt und abgefunden, stresst man sich auch nicht mehr. Aber das mit der Verschmutzung.... Für mich fühlt es sich immer wieder komisch an, Plastik, Bio, Hausmüll und Blechdosen zu mischen. Ja! Das kommt alles einfach in eine Tüte. Wo bei uns extrem strikt auf Umweltmaßnamen geachtet wird, ist das hier komplett egal. Ich kann meinen Müll auch auf die Straße werfen, dass interessiert hier nicht wirklich. In DE zeigt man sofort mit dem Finger auf jemand, wenn man eine Dose einfach auf den Boden wirft. Klar wird die Dose hier auch aufgeräumt, da kann man nichts sagen. Personal ist hier günstig. Aber alle Sorten Müll einfach zusammenwerfen und dann auf die Straße damit? Is schon krass. Da braucht man sich natürlich nicht über den Geruch wundern. Ich finde, dass das sichtlich das große Problem ist. Jeder 5. Mensch ist ein Chinese und wenn jeder 5. Mensch den Planteten so extrem verschmutzt wie nur möglich, da helfen global gesehen auch nicht die vielen Maßnahmen in DE oder in der EU. 

Diese Bilder hat ein Freund von mir in Hangzhou gemacht (ich bin immer so schockiert, dass ich den Auslöser nicht betätigen kann):




In Shanghai sieht das in den schönen Vierteln nicht so aus. Hier dominiert aber auch sichtlich der westliche Einfluss, ist also nicht so typisch.
Zur Sauberkeit in China. Ich meine damit wie werden Gebäude und alles sauber gehalten. Fast garnicht.... Putzen? Ah geh... wieso denn? In ein paar Jahren was neues kaufen ist schließlich einfacher. Wenn man sich zum Beispiel bestimmte Ecken in meinem Apartment ansieht, weiß man, dass der Vorbesitzer gar keinen Wischmob hatte. Ich hab ja vorher auch andere Apartments gesehen und wenn man sich da nur mal die Kühlschränke angesehen hat, die waren nicht zur Lebensmittelerhaltung da, sondern zum Züchten neuer Lebewesen. Und wenn ich mir bestimmte Restaurants anschaue... Ja, Restaurants!! Das sind die Teile wo man in DE die Sauberkeit der Küche anhand der Sauberkeit im Restaurant einschätzt. Hier spielt das keine Rolle. Die sind mit anderen Sachen beschäftigt, aber doch nicht mit Putzen oder Sauber machen...


Dann zur Körperpflege. Naja, das ist ein umstrittener Punkt. Ich glaub ja, Körperpflege ist nicht so der Hit bei den Chinesen. Das typische chinesische Duschgel ist auch nicht dafür da um gut zu riechen. Man fühlt sich als würde man sich mit irgend nem Spezialautoreiniger einreiben. Nach der Dusche möchte man dann gleich nochmal duschen (ich nicht, ich bin mittlerweile auf teurere westliche Duschgels umgestiegen). Geduscht wird ja hier eh nicht viel. Kann dann auch mal vorkommen, dass ein Chinese im Anzug müffelt wie ein Obdachloser.

Das Problem an der Sache ist ja: für mich ist es nicht schlimm wenn andere Menschen keine besondere Körperhygiene haben. Ich kann ja meiner gewohnten Körperpflege nachgehen. Aber bei so vielen Menschen auf so wenig Raum, kommt man den strenger riechenden Chinesen schon öfter mal etwas näher als gewollt.
Bei dem obrigen Bild kann man ne Chinesin beim Haarewaschen sehen. Wohl gemerkt: es war morgens 8 Uhr und es hatte 5°C. Ich bezweifle zudem, dass das Wasser warm war.

Dann kommt da noch das Rauchen. Hier darf man überall rauchen. Wirklich überall! Ich rede hier nicht nur von Restaurants, Bars und Clubs. Nein, sogar in Aufzügen! Hey, das hatte ich schon öfters! Die Aufzugtür geht auf und heraus kommen keine Leute. Nein! Heraus kommt erst mal Rauch. Nachdem sich die Sicht gebessert hat, kann man dann in den oftmals überfüllten Elevator einsteigen. Es ist also gleich doppelt gesünder die Treppen zu nehmen. Auch hier merke ich erst wie angenehm es bei uns in DE ist. Wenn ich in CN nach nem normalen Partyabend heim komm, muss ich erst mal alle Klamotten vor meinem Schlafzimmer ablegen, sonst muss ich die Nacht durch passiv rauchen...


Eines muss man den Chinesen gutschreiben: rasieren tuen sie sich. Haben auch keine andere Chance. Ihnen wäschst ja meist auch nur so n Schnautzeransatz oder n schiefes Kinnbärtchen...
Ich hatte mal die Diskussion mit meiner Arbeitskollegin, wieso die Männer hier keine Bärte haben. Da hat sie nur gemeint: "Wieso haben denn Europäer und Amis meistens Bärte?" Meine Antwort: "Naja, echte Männer haben nun mal Bärte! Wikininger hatten ja auch Bärte...."

Mittwoch, 8. Januar 2014

Crazy NYE


Wenn man schon mal über Silvester in China ist, möchte man natürlich auch ordentlich feiern. Wo geht das in China besser als in Shanghai? 14-mio.-Metropole mit richtig vielen Ausländern... Das kann ja eigentlich gar nicht schief gehen. Auch wenn die Chinesen das kalendarische Neujahr nicht feiern, muss es ja nicht heißen, dass es am Touri-Punkt #1 in Shanghai kein Feuerwerk gibt. Die ballern hier in China ja schließlich jeden Tag... wirklich jeden Tag! Auch mal unter der Woche ohne weiteres. Um böse Geister zu vertreiben...
Mein Ziel für New-Years-Eve: Shanghai Bund mit Aussicht auf die Shanghai Skyline. Da ich aber nicht alleine dort hin möchte, suche ich mir Anhang. Gesucht und Gefunden: eine kunterbunt gemischte Gruppe macht sich am 31.12.2013 auf den Weg nach Shanghai.
Doch wo genau geht man denn am Abend hin? So richtig aufgetakelt wollen wir dann natürlich nicht die
ganze Nacht im Freien verbringen. Also muss ne gute Location her. Eine nicht ganz sooo teure.... Wir haben uns für einen Pub-Crawl entschieden...
Was ist ein Pub-Crawl? Kennt man in Bayern so nicht. Bei uns heißt das Kneipentour. Der Vorteil: wir sehen gleich mehrere Bars, Pubs und Clubs an einem Abend. Organisation und Transport wird von „Pub-Crawl Shanghai“ gemacht. Auf ihrer Website wird es so beschrieben: Pub #1: Freisaufen für eine Stunde, dann einen Shot im Bus, einen Willkommens-Shot im Pub #2, weiterer Shot im Bus, Willkommens-Shot im Pub #3, weiterer Shot im Bus und schließlich nen Willkommens-Shot im finalen Club. Ne Menge Shots aufs Haus... Gute Sache!

Wir brechen auf und begeben uns in die U-Bahn um zu dem ersten Pub zu kommen. Da es dort für eine Stunde alle Getränke umsonst gibt, wollen wir möglichst früh dort sein und möglichst viel trinken. All zu weit weg ist der Pub nicht, trotzdem nehmen wir die Ubahn. Sind ja nur zwei Stopps... Doch ganz so leicht ist das mit dem U-Bahn fahren heute nicht:


Also ich bins ja gewohnt, dass viel los ist in Shanghai, aber das hab ich auch noch nie gesehen. Ich konnte mich nicht entscheiden, wo ich hinlaufen möchte... Es gab nur eine Richtung und das war die der Herde!
Auf der Straße sah es dann auch nicht besser aus wie in der U-Bahn:




Aber alles halb so wild... Wir ham ja reserviert. Also auch wenn bei uns im Pub #1 viel los ist, kein Ding. Doch moment mal... Irgendwas stimmt nicht....
Jap: U-Bahn in die falsche Richtung genommen! Damn... Ein Taxi zu dieser Zeit zu bekommen ist beinahe unmöglich, also wieder runter in die U-Bahn. Nein, auch nicht! Die Tore zur U-Bahn-Haltestelle wurden gerade wegen völlig wahnsinniger Überfüllung geschlossen. Also Laufen... Und das möglichst schnell, da wir ja die Happy-Hour ausnutzen möchten.
Bis zu unserem Ziel sind es ca. 4km.... bei viel Verkehr.... und etwas viel Leute auf den Straßen.... und 15min. bis zum Beginn der Happy Hour...
Da sehen wir ein paar Rickscha-Taxis am Straßenrand... Problem: wir sind eine große Gruppe. Größeres Problem: 14min. bis zum Beginn der Happy Hour. Die Zeit arbeitet gegen uns!

Der Durst hat uns letztendlich überredet, die völlig verrückten und überteuerten Rickscha-Taxis zu nehmen. Zu unserer Überraschung: wir haben trotz Gegenverkehr überlebt und sind auch noch pünktlich am Pub #1 angekommen
Also geht der Pub-Crawl los! Wir werden im ersten Pub willkommen geheißen und werden gleich in eine Ecke mit all den anderen Pub-Crawl-Teilnehmern verfrachtet. DAS war ein gemischter Haufen!! Mazedonien, Frankreich, Australien, Deutschland, Schweden, Amerika... Ja! Mazedonien! Und zwar ne Menge Leute aus Mazedonien! Die Happy-Hour haben wir alle entsprechend ausgenutzt. Nach dem die Stunde Freisaufen rum war, ging es raus zum Bus um mit diesem Bus zu Pub #2 zu fahren. Im Bus wird auch getrunken. Und das nicht wenig.... Die Leute von Mazedonien waren schon gut dabei und hatten die gleiche Idee wie ich: möglichst viel Bier von der Happy-Hour mitgehen lassen!
Was soll ich sagen? Bilder sprechen mehr wie tausend Worte:



Ja wieso ist mein schönes Hemd befleckt?? Da ging ne Schnapsflasche rum... und der Kompadre der mir beim Trinken des Schnaps behilflich war wurde aufgrund des chinesischen Verkehrs aus dem Gleichgewicht gebracht. Entsprechend auch die Flasche, die er in der Hand hatte....

Diese junge Dame hat es da schon geschickter gemacht: selbst Hand angelegt...
Wir sind also von einem Pub zum anderen gefahren, dann wieder zum Bus und wieder weiter zur nächsten Bar. Dort gabs eine Terrasse wo wir kurz vor Mitternacht den Countdown gezählt haben. Doch dann: wo ist das Feuerwerk? Oder sind unsere Uhren kaputt? Wieso haben wir nicht mal einen einzigen Böller gehört?? Sind wir noch in Shanghai oder hat uns der Bus irgendwo ins Hinterland gefahren? Nö, um uns herum mehrere gigantische Hochhäuser... Also wo ist das Feuerwerk?
Ach China...
Da böllern se das ganze Jahr und wenns mal wirklich drauf ankommt, gibt’s nicht mal ne einzige Rakete? Arm... ganz arm...
Da hilft nur eins: weiter trinken! Weiter Feiern!



Ach ja: zum finalen Club fahren... Also wieder in den Bus.... Wieder ein Shot... Wieder Halli-Galli...
Am Ziel angekommen, möchte ich gerade mein ganzes Zeug packen und mit nach draußen nehmen. Doch wo ist meine Kamera?? Wo zur Hölle ist meine Spiegel-Reflex-Kamera!!
5 Mal bin ich hektisch den ganzen Bus auf und abgelaufen, bis mein Magen gemeint hat: he mal nicht so schnell Freundchen!
Bin ich so betrunken, dass ich die verlegt hab und jetzt nicht mehr weiß wo hin?


Keine Kamera weit und breit. 2014 fängt ja mal richtig gut für mich an.
Extrem schlecht gelaunt, steige ich schließlich aus dem Bus. Meine Freunde versuchen mich zu beruhigen und versuchen Tips zu geben, wie wir die Kamera wieder finden können, in der Hoffnung, dass sie nicht geklaut wurde.
Da kommt ein dunkelhaariger Mann auf mich zu... In seiner Hand: meine Kamera!

What the...?
Der Franzose gibt mir meine Kamera und meint nur, er habe ein paar witzige Bilder damit gemacht. Aber wo hat er die denn her und woher weiß er,dass das meine Kamera ist? Er lacht und meint: „You gave it to me... in the bus... can you remember?“
Ok... Geistige Notiz an mich: nicht mehr die teure Kamera herschenken...
Die Bilder, die die Jungs gemacht haben sind dermaßen witzig, dass ich leider zumindest eines davon veröffentlichen muss:


Zusammen mit unseren neuen Freunden haben wir den Abend im finalen Club am Bund ausklingen lassen. Eine wahnsinns Aussicht auf der Terrasse des Clubs, aber nicht eine Rakete oder ein Böller...



An dieser Stelle: danke an all die coolen Leute für diesen unvergesslichen NYE!!!! Und danke an den Franzosen, der mir meine Kamera wieder gebracht hat...

Samstag, 4. Januar 2014

Sanya Road King

Am zweiten Tag in Sanya entscheide ich mich einen längeren Spaziergang zu machen... Um auch mal zu sehen wie der Strand 10km östlich so aussieht. Ich lauf also die 10km und kugg mich in aller Ruhe um. Je nach dem gibt’s hier verschiedene Strandbereiche, was mich auch nicht sonderlich überrascht.

Nach den 10km reichts mir dann auch wieder vom blöd am Strand entlang zu laufen. Und zurücklaufen wollte ich dann auch nicht mehr. Ich begebe mich also auf die Suche nach einem Taxi. Weg vom Strand und rein in die Stadt. Immer weiter... bis ich an eine viel befahrene Straße komme. Dort warte ich an einer Ecke und halte Aussicht nach einem Taxi. Wirklich begeistert bin ich von der Idee einer Taxifahrt ja noch nicht, deswegen halte ich mein Navi schon bereit. Nicht, dass der nächste Taxifahrer mich auch noch veräppeln will. Und da kommt ein Taxi daher. Gleich mal her winken. Quuuiiiiieeekkk.... Auf einmal steht ein Motorradfahrer vor mir! Das Taxi fährt einfach an mir vorbei.... Der Motorradfahrer öffnet sein Visir und fragt: „Where you want go?“. Ich bin erst mal total perplex und weiß garnicht was ich jetzt antworten soll. Wieso soll ich dem sagen wo ich hin will? Der fährt mich dann mit seinem alten Motorrad da hin? Bei chinesischen Verkehrsverhältnissen? Ohne Helm? Rush-Hour??

An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Familie und allen Leuten entschuldigen, die mich nach meinem Krankenhaus-Aufenthalt gebeten haben, es in China nicht zu wild zu treiben.... Ihr solltet ab jetzt NICHT weiterlesen!!!
Aber verdammt, war die Verlockung groß etwas dermaßen extremes zu tun!!! Also ja, ich geb dem Motorradfahrer die Adresse von meinem Hotel und da der Preis auch super ist, schwing ich mich hinten drauf. Meine Erfahrungen als Motorradbeifahrer halten sich in Grenzen. Ok... Sozius sagt man, ich weiß. Vor allem bin ich noch nie bei so einem Verkehr, solch schlechten Straßen und ohne Helm Sozius auf einem Motorrad gewesen. Wie sagt man auf Chinesisch: bitte nicht so schnell? Zu spät... die Fahrt geht los... Und wie erwartet: das Motorrad ist nicht langsam. Der Schein der alten und verrosteten Karosse trübt. Nicht schlecht. Aber die Fahrweise... Hey wenns nach mir gegangen wäre, wären wir nicht zwischen den Autos durchgeschossen. Mein Adrenalinspiegel war noch nie höher. Ich dachte wieder an chinesische Krankenhäuser. Aber nur kurz. Schließlich sind wir sehr schnell und ich würde einen Unfall ohne Helm auch nicht überleben. Also denk ich dran, was die mit meinem leblosen Körper wohl machen? Hab ich schon mal einen chinesischen Friedhof gesehen? Notiz an mich: Kollegen fragen!
Die Fahrt dauert auf Grund des dichten Verkehrs ziemlich an. So langsam fühle ich mich aber etwas sicherer hinter dem fremden chinesischen Faherer. Er scheint den Verkehr wirklich zu verstehen. Aber mal so wirklich. Ich hätte das ein oder andere Manöver aufgrund von Fahrlässigkeit bestimmt unterlassen, aber er saß am längeren Hebel. Wir mussten auch öfter mal bremsen. Ein mal sogar fast sowas wie eine Vollbremsung. Krass... Mein Herz ist mir mal so richtig in die Hose gerutscht. Gott sei Dank hatte mein Fahrer alles im Griff.
Nach ein paar Minuten sind wir am Hotel angekommen. Ich fühl mich wie neu geboren. Wow, war das krass! Nochmal würd ichs aber nicht machen....
Ich bedanke mich bei dem chinesischen Fahrer und geb ihm auch ein bisschen Trinkgeld. Dafür durfte ich auch ein Foto machen:

Leider ist das Foto etwas verschwommen... Hatte scheinbar noch recht zittrige Hände....