Dienstag, 4. Februar 2014

Tibet #2 - Mt. Everest

Diesen Teil von Tibet beschreibe ich wieder ausführlicher. 
Während meines Tibet-Trips gings auch an den Mt. Everest. Einen Tag vorher blieben wir in einen Motel in einer Ortschaft 100km vor den Himalayas übernacht. Hier hab ich schon gemerkt es wird langsam richtig richtig extrem! 
Fließend Wasser war hier Fehlanzeige. Die Toilette musste man mit dem Wasser aus zwei riesigen Kübeln spülen. Duschen konnte man auch mit diesem Eimerwasser. Ist nur nicht unbedingt zu empfehlen, da es wirklich sehr kalt ist. Nicht nur das Wasser, auch die Temperatur im Zimmer: man konnte seinen eigenen Atem sehen....
Außerdem hatte das Hotel gegenüber einen Oxygen-Shop. Also einen Laden, wo man Sauerstoff-Flaschen kaufen kann. Ein Zimmer in meinem Korridor hatte die Schrift "Oxygen Room" unter der Zimmernummer stehen. Das erscheint einem im ersten Moment ziemlich übertrieben, doch bei genauerer Betrachtung durchaus notwendig. Die Ortschaft lag auf 4700 Meter Höhe. Da fällt einem das Atmen schon etwas schwerer bei deutlich weniger Sauerstoff in der Luft. Ich hatte schon in Lhasa am Flughafen Probleme mit der Atmung. 
Das mit dem geringen Sauerstoff ist wirklich ein merkwürdiges Gefühl. Man versucht zu atmen, aber man merkt, dass man keine Luft bekommt. Als nächstes holt man tief Luft. Doch man bekommt immer noch nicht ausreichend Luft. Der Körper merkt das etwas anders ist , also beschleunigt er die Atmung. Ehe man sich versieht beginnt man zu Hyperventilieren. 
Unter Tags ist das noch ok, da man seinen Körper bewusst beruhigen kann und sich auf die Atmung konzentrieren kann. Aber 24 Stunden, rund um die Uhr die Atmung kontrollieren? Einig aus meiner Reisegruppe hatten permanent Probleme mit der enormen Höhe. Atemnöte, Schlafstörungen, Kopfschmerzen aufgrund Sauerstoffmangel, Nasenbluten. Unser Guide meinte, dass das normal ist, da wir die Höhe einfach nicht gewohnt sind und es einige Tage dauert, bis sich der Körper daran gewöhnt. 

Am Morgen gings für uns an den Fuss des Mt. Everests. Für die 100km von der Ortschaft zum Basecamp brauchten wir über 3 Stunden, da die Straßenverhältnisse wirklich äußerst miserabel waren. Manche Straßenstellen waren von dicken Eisschichten überdeckt, so dass eine Überfahrt äußerst riskant war (da neben der Straße ein Hang war). 
Wenige KM vor dem Everst war dann aber Schluss, da die Eisschicht wirklich mehr wie gefährlich war. 
Nichts desto trotz steh ich vor dem Mt. Everest. Dem höchsten Punkt der Erde. 
Wirklich angenehm ist dieser Ort jedoch nicht. Wenn es unter Tags schon um die -15°C hat, wie siehts dann Nachts aus.... 
Auch die Monastery bzw. das Örtchen vorm Everest war wie ausgestorben. Perfekte Bedingungen für einen Horrorfilm. Unser Guide meinte, dass man den Everest zwar zu jeder Jahreszeit besteigen kann, jedoch hält sich hier niemand zu dieser Jahreszeit in der Gegend auf, da es sehr sehr ungemütlich ist.
Um einen Eindruck zu bekommen, hier ein Video das ich gemacht habe (man merkt richtig wie mir die Luft wegbleibt):


Und noch ein paar eindrucksvolle Bilder:

Hier deutlich zu erkennen: die Straße zum Basecamp. Oder sagen wir mal so: die Eisschicht auf der Straße...

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